Freitag, 7. Mai 2010

Preisbetrachtungen III - Negativer Genußindex

Nach der Rückkehr aus Skandinavien habe ich weniger Mitleid mit den Nordmännern. Die Auswahl in den staatlichen, schwedischen Monopolläden Systembolaget ist ordentlich und auch der Preisaufschlag zu österreichischen Verhältnissen (Händlerpreise) bewegt sich bei Weinen mit 10% - 20% noch im vertretbaren Bereich.

In der Gastronomie jedoch ist die Schere schon wesentlich größer. Nicht nur, daß ich die Weinauswahl generell sehr einseitig fokussiert auf die "Grande Nation" wahrgenommen habe, beginnen die Preise für ein Achterl Wein - der unteren Qualitätsstufe (!) - bei €12, ein Witz!

Noch krasser wird das aber beim Hochprozentigem!
Ist die Sache bei einem Digestif wie zB. Fruchtbrand oder Grappa mit 2cl-Einheiten (= entspricht genau einem Schluck) durchaus in Ordnung, so empfinde ich die gleiche Menge bei Single Malt schon als Unding. Mit einer Zigarre genossen braucht es bei mir schon 2 4cl Einheiten - mit annähernd gleicher Menge Wasser (darüber läßt sich aber vortrefflich anderer Meinung sein).
In Schweden ist die 2cl-Menge aber bereits die doppelte Einheit! Ich mußte schon zweimal auf der Getränkekarte hinsehen, um es nicht als Druckfehler wahrzunehmen - schottischer Single Malt - bepreist in 1cl!

Das nenn' ich einen negativen Genußindex - halbe Menge zum doppelten Preis :(

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